Ich habe gestern im Gespräch erst wieder gehört, dass die Reichweiten der Batterie angeblich nicht reichen.

Mir kommt das immer so vor, als würde man seinen Keller mit 20 Kästen Bier und 10 Kästen Radler voll stellen und die auf Vorrat halten, weil man ja nächstes oder übernächstes Jahr spontan eine Riesen Geburtstagsparty schmeißen möchte und womöglich aus unerfindlichen Gründen gerade an dem Tag alle Getränkemärkte ausverkauft und geschlossen sind.

Oder als würde man auf eine Tageswanderung im Mittelgebirge einen Kanister mit 20 Liter Wasser mitschleppen, weil könnte ja sein dass man sich in die Sahara verirrt. Und wie jeder weiss, stirbt man ohne Wasser in der Sahara einen jämmerlichen Tod!!

Das ist irrational. Das unverbrauchte Getränk und der ungenutzte Platz im Keller kosten Geld - ohne realen Nutzen. Ebenso kostet ein überdimensionierter Akku Geld, Platz und Gewicht, ohne was zu nutzen.

Rational betrachtet braucht so ein Autoakku doch nicht mehr Kapazität als was man in 90% der normalen Wochen zwischen zwei Aufladungen benötigt. Dann muss man halt einmal alle zehn Wochen einmal extra laden. Der hierfür benötigte Zeitaufwand ist, auch wenn man Zahnarzt ist und das in Arbeitszeit umrechnet, lächerlich im Verhältnis zu den Mehrkosten einer 1000-Kilometer-Batterie.

  • smokeysnilas@feddit.org
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    4 days ago

    Dieses Jahr waren wir 4mal mit dem Auto die Familie besuchen, einmal ein langes We am Meer und nochmal langes We zum Campen. Den Wagen haben wir 2016 gekauft als alten Gebrauchten, Budget 5-8k€,wie im anderen Beitrag beschrieben. Und bisher ist der nicht verbraucht, Nutzungsdauer für uns wird >10 Jahre sein. Ein EV mit guter Reichweite bekomme ich so einfach nicht. Darum wären das jedesmal ~300€ Mietwagen und den langen Sommerurlaub machen wir nicht mal mit dem Auto. Insgesamt macht das dann >10k€ Unterschied. Man kann jetzt anführen, dass ein gebrauchtes EV im Unterhalt günstiger ist. Aber aktuell wird man nicht so viel rausholen das man den Unterschied ins Gegenteil dreht. Vielleicht, wenn man für die nächsten 10 Jahre auf massiv(!) steigende Spritpreise und Steuern spekuliert. Das ist aber dann eben auch eine spekulative Investition und persönlich halte ich das Szenario nicht für wahrscheinlich. Und selbst wenn, besteht das Risiko darin dass ich vielleicht nicht 10 Jahre Nutzungsdauer habe und früher umschwenken muss. Das Risiko kann ich aber minimieren, indem ich eben auch die Anfangsinvestition minimiere und die Investition hinauszögere bis die Marktbedingungen klarer sind.

    Gedanken an Ideologie und Umweltschutz bleiben dann außen vor. Wirtschaftlich lande ich zumindest für diese Käuferschicht halt aber noch beim Verbrenner. Und für die meisten Leute ist das halt entscheidend. Es herrscht eben auch “freie Marktwirtschaft” wo jeder absichtlich unter wirtschaftlichem Druck steht und entsprechend entscheiden muss, ob man nun will oder nicht.