cross-posted from: https://feddit.org/post/20903582

Nach gerade mal drei Wochen im Job will Influencer und Germany’s Next Topmodel-Teilnehmer Julian Kamps seine Arbeitszeit reduzieren, weil kaum Zeit zum Leben sei. Ist das übertrieben - oder hat er am Ende vielleicht sogar recht? Darüber diskutiert das Netz.

  • MaggiWuerze@feddit.org
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    3 days ago

    Klar hat er Recht. Das Leben sollte nicht nur aus Schlafen, Arbeit und vllt noch Essen bestehen. Und alles aufs Wochenende zu schieben (so man denn eins hat) is auch noch nachhaltig.

    Leider wählen wir Leute die uns lieber als faul beschimpfen und gar nicht schnell genug Errungenschaften der Arbeiterbewegung mit den Füßen treten können.

    Statt die immer weiter steigende Effizienz dafür zu nutzen, dass Menschen mehr Freizeit haben (wo sie übrigens auch mehr Zeit haben ihr Geld auszugeben) bereichern wir lieber ne handvoll Superreiche und erhöhen für den Pöbel die Wochenarbeitszeit.

    Und am Ende stellen die sich dann hin wie in Südkorea und wundern sich dass das Land ausstirbt weil keiner mehr Kinder bekommt

  • Boppel@feddit.org
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    25
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    3 days ago

    mein arbeitgeber wollte mich damals nach der ausbildung unbedingt haben konnte aber keinen höheren lohn anbieten, wegen tarifbindung. ich habe dann die vier tage woche gefordert und diesen vertrag seither höchstens mit befristeten zusatzverträgen angepasst. die vier tage woche ist geil, weil sich arbeitswochen nicht mehr so verloren anfühlen. man hat energie und motivation und das sowohl auf der arbeit, als auch in der freizeit. diesen vertrag gebe ich nicht mehr her

    • lichtmetzger@discuss.tchncs.de
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      3 days ago

      Absolut nachvollziehbar, ich mache seit 2023 die Vier-Tage-Woche und will auch nie wieder zurück. Selbst wenn die Arbeitstage mal richtig anstrengend waren, ist es egal - dann gammle ich halt am Freitag rum und erhole mich gut und habe immer noch das ganze Wochenende Zeit für schöne Dinge.

  • phneutral@feddit.org
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    2 days ago

    Es ist meiner Meinung nach höchste Zeit sich gesellschaftlich mit Konzepten wie dem 4-in-1-Ansatz von Frigga Haug auseinander zu setzen. Sie schlägt vor, die Lebenszeit gleichmäßiger auf vier Bereiche aufzuteilen: bezahlte Arbeit, Sorgearbeit (Care-Arbeit), politische und zivilgesellschaftliche Partizipation (Commoning) sowie persönliche Entwicklung und Muße. Eine zeitgemäße Neuauflage von 8/8/8 wäre doch mal was für Gewerkschaften …

  • poVoq@slrpnk.net
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    3 days ago

    Naja, das klingt aber auch so als hätte er 2-3 Stunden Pendelzeit, vermutlich weil die Wohnungen näher an der Arbeitsstelle mit dem Gehalt unbezahlbar sind.

    • smiletolerantly
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      3 days ago

      Keine Ahnung. Ich arbeite von zuhause und fange recht früh an, bin jeden Tag spätestens um 16 Uhr fertig. Dann mach ich 2h irgendwas Hobby-relevantes.

      Danach? Danach bin ich durch. Kochen noch, OK, und danach Couch. Wenn ich um 10 ins Bett gehe, hab ich auf dem Papier 6h Freizeit, aber mehr als 2h ist einfach nicht drin energietechnisch.

      • DrunkenPirate@feddit.org
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        3 days ago

        Die Energie ist der springende Punkt. Ich hatte mal irgendwo was wissenschaftliches über das Gehirn gelesen. Und stand etwas von 100% pro Tag. Wenn dir die Arbeit dann 90% wegfrisst, weil du so viel denken musst, dann ist abends der Autopilot an.

        Hatte mal auf 60% reduziert und da konnte ich sich wieder Hobbies haben. Rein energietrchnisch ging das dann wieder.

        • smiletolerantly
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          3 days ago

          Das glaub ich dir sofort.

          Eigentlich müsste man umgekehrt machen, Erstmal morgens schön 6h Hobby, und dann 8h Arbeit Autopilot… 😄

            • smiletolerantly
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              3 days ago

              Hm. Aber realistischer: Ich glaube, ich muss mich eigentlich zwingen, direkt nach der Arbeit laufen zu gehen. Erhöht die Chance dass ich es überhaupt mache, und danach ist der Kopf wesentlich freier für anderes.

  • DrunkenPirate@feddit.org
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    3 days ago

    Kann ich verstehen. Ging mir auch so. Ich habe vermutlich deshalb auch sehr spät als klassischer Arbeitnehmer angefangen.

    Ich glaube der Schock Schule/Student/Freizeit versus Arbeit als Tagesmittelpunkt, der Schock ist für jede Generation hart zu schlucken.

    Man gewöhnt sich dran und erledigt viel Leben auf der Arbeit oder auf den Weg zur Arbeit.

    • lichtmetzger@discuss.tchncs.de
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      3 days ago

      Man gewöhnt sich dran

      Kann ich nicht bestätigen, die Erschöpfung ging erst weg als ich mit der Vier-Tage-Woche angefangen habe. Mein Körper funktioniert einfach nicht mehr bei dauerhaften 5x8h pro Woche.